Die Sammlung

Die Sammlung der Stiftung Dr. Bir, aus der auf dieser Seite nur ein kleiner Teil gezeigt werden kann, umfasst laut Inventarliste über 4000 Exponate, die der Sammler größtenteils auf seinen rund 180 Reisen in die jeweiligen Herkunftsländer zusammengetragen hat. Schmuck, Gewänder, Textilien, Manuskripte, Handschriften, Gefäße und (Zier-) Waffen gehören zum Sammlungsgut, wie auch Tonträger, Fachliteratur und rund 35.000 Dias.

Der Schmuck befindet sich zur Zeit als Leihgabe im Museum für Völkerkunde zu Leipzig, dem Grassimuseum. Die Sammlung gehört sicherlich zu den größten Privatsammlungen orientalischen Schmucks. Eine Auswahl wird hier veröffentlicht. Schmuck zeigt Schönheit und offenbart Reichtum. Darüber hinaus hatte dieser Schmuck in traditionellen Gesellschaften auch eine magische Funktion, indem er Segen anzog und vor Unheil schützte. Den meisten Schmuck erhielt eine Frau zur Hochzeit. Sie trug ihn so lange, bis die Kinderschar groß genug war. Dann verwahrte sie ihn, bis ihre Töchter der magischen Funktion des Schmuckes bedurften. So wurde orientalischer Volksschmuck von Generation zu Generation weitergegeben. Wenn ein Stück sehr abgetragen war, wurde das Silber eingeschmolzen und in derselben Art neu geschaffen. So konnten sich in diesem Schmuck die Erinnerungen von Jahrtausenden erhalten. Zu einem Bruch kam es um die Mitte des letzten Jahrhunderts. In weiten Teilen der orientalischen Welt wurde der traditionelle Silberschmuck durch modernen, oft industriell hergestellten Goldschmuck ersetzt. Die Folge ist, dass vieles, was sich in dieser Sammlung befindet, in den einstigen Herkunftsländern bereits unwiederbringlich verloren ist. Dem Sammler Dr. Bir ist es zu danken, dass fern von ihrem Entstehungsort diese Schmuckstücke von der unendlichen Vielfalt und Schönheit orientalischen Handwerks zeugen. Von der Türkei und dem orientalischen Europa über das Mittelmeer in den Nordwesten Afrikas und durch die Sahara nach Äthiopien, rund um den Indischen Ozean, von Jemen über Indien nach Indonesien, über Thailand und zum Dach der Welt. Die Vielfalt der Sammlung dürfte einzigartig sein.

 

Der Niedergang eines Großteiles der orientalischen Welt, wie sie sich in diesem Schmuck manifestiert, wird den musealen Wert der Sammlung sicherlich deutlich erhöhen.

Die Bilder wurden überwiegend von Christoph Sandig ertstellt.

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© Stiftung Sammlung Dr. Bir